Geschrieben am 20.07.2021 von Rebecca Küching, Jacqueline Tübben & Julia Terboven
Die Pandemie zwingt auch die Unternehmen im Tourismus immer digitaler zu denken. Allerdings tun sich damit viele touristische Anbieter noch schwer. Die Gründe dafür sind vielfältig: Dazu gehören vor allem die vermuteten hohen Kosten und der Personal- und Zeitmangel.
Unsere Studie: Einblicke und Erkenntnisse
Wieso denn keine Social-Media-Profile für das Hotel erstellen? Das hat viele Vorteile: Es ist kostengünstig, man kann schnell ein Profil erstellen und hin und wieder einfach mal was posten. Klingt zu schön, um wahr zu sein, oder?
Wir haben uns intensiv im Rahmen einer Studie mit dem Thema Social-Media befasst. Unser Ergebnis: Es gab keine regelmäßigen Interaktionen auf den jeweiligen Profilen, die Zielgruppe war unklar und fühlte sich vielfach durch die Inhalte nicht angesprochen. Fazit: Die Kommunikation mit den Hotelgästen per Social-Media funktionierte nicht richtig gut, und neue Gäste konnten durch die Nutzung von Social-Media nicht so gewonnen werden, wie wir uns das vorgestellt hatten.
Zeit etwas zu ändern! Um unsere Praxispartner in den Sozialen Medien erfolgreicher zu machen, haben wir uns näher mit der Erstellung eines Social-Media-Redaktionsplan beschäftigt.
Was ist ein Redaktionsplan und welche Vorteile bringt er?
Ein Redaktionsplan ist im Grunde ein Plan, der aufzeigt welche Beiträge zu welchem Zeitpunkt erscheinen sollen und wer mit diesem Content angesprochen werden soll.
Der Anspruch der Kunden auf professionelle und informative Posts steigt immer weiter. Mit einem Redaktionsplan gibt es eine Strategie, die dabei hilft, geplant zu kommunizieren und die dafür sorgt, wichtige von unwichtigen Posts zu trennen. Zudem werden die Beiträge konsequent so geplant, dass die Zielgruppen gezielt angesprochen werden. Alles in allem ist der Redaktionsplan also eine Lösung gegen eine “chaotische Redaktion”.
Wie geht man bei der Erstellung eines Social-Media-Redaktionsplans vor?
Zunächst ist es wichtig sich das eigentliche Hauptziel vor Augen zu führen, um dann Maßnahmen zur Umsetzung des Ziels Schritt für Schritt zu planen. Dazu dient am besten eine SMART-Analyse, die das Ziel so präzise wie möglich bestimmt. Dabei verfolgt man unter anderem die Fragen, warum man sich dieses Ziel gesetzt hat, wie man dieses Ziel erreicht und bis wann dies geschehen muss. Dieses Vorgehen bietet den Vorteil immer wieder neue Ziele nach dem gleichen Muster beschreiben und umsetzen zu können, nachdem das erste Ziel erreicht wurde.
Anschließend geht es darum, die Zielgruppen zu identifizieren. Die Interaktion mit der Zielgruppe wird durch die gesetzten Ziele bestimmt.Dementsprechend gilt es herauszufinden, was die Zielgruppen überhaupt sehen wollen, was sie interessiert und worauf sie besonders großen Wert legen. Wichtig sind nicht nur die Inhalte auf den Social-Media-Kanälen, sondern auch die Wahl des passenden Kanals. Welche Social-Media-Kanäle werden von Personen in der Zielgruppe vornehmlich genutzt? Dabei gilt es zu beachten, dass unterschiedliche Zielgruppen auch unterschiedlich auf den jeweiligen Kanälen interagieren.
Im Mittelpunkt des Redaktionsplans steht der Content-Kalender. Diesen kann man sich zunächst wie einen ganz gewöhnlichen Kalender vorstellen mit Datums-, Wochen- und Monatsangaben. Allerdings dient dieser dem generellen Überblick über alle anstehenden, aber auch abgeschlossenen Beitragsplanungen für die jeweiligen Social-Media-Kanäle. Und es werden die Verantwortlichkeiten für die jeweiligen Beiträge festgelegt, also welcher Beitrag von wem, wann gepostet wird. Dies hat den Vorteil, dass alle Mitarbeiter eines Unternehmens, in unserem Fall die Rezeptionsmitarbeiter, den gleichen Einblick in aktuelle Entwicklungen und anstehende Aufgaben erhalten. Somit wissen die Mitarbeiter gleich zu Schichtbeginn, was zu tun ist, denn hier geht es vor allem um langfristige Planung. Außerdem bieten die datierten Thementage eine Inspiration, um von allgemeinen “Standard-Postings” loszukommen und sich damit auch von der Masse abzuheben.
Was bedeutet das für mein Unternehmen?
Wie sich herausgestellt hat, läuft Social-Media nicht “mal eben so nebenbei”, sondern erfordert eine Menge Planung und Recherche, um das aufgestellte Ziel bestmöglich verfolgen zu können. Es ist wichtig, die Schritte nach und nach abzuarbeiten und sich intensiv mit seinen Zielgruppen auseinanderzusetzen – auf diese kommt es schließlich an!
Copyright des Titelbilds: Gerd Althaus, pixabay